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必要だと思うもの – Gear Acquisition Syndrome

Ich wähnte es überwunden, das Gear Acquisition Syndrome, das dazu führt, dass man glaubt, immer neue Ausrüstung zu benötigen, um gute Fotos und mittlerweile auch Videos zu erschaffen. Es betrifft nicht nur Fotografinnen und Fotografen, wobei die Männer gemeinhin als anfälliger gelten. In Sachen Ausrüstungs-Akquiese sind auch Fahrradfahrende gefährdet. Das ist natürlich im wahrsten Sinne des Wortes doppelt schlimm, wenn man ein radfahrender Fotograf ist. Ich besitze zum Beispiel eine schöne Auswahl an Fahrradlampen und -schlössern.

Die Nikon Coolpix 5600, die mich im Jahr 2005 nach Tokio begleitete

Geht man von meiner Fotoausrüstung aus dem Jahr 2005 aus, ich hatte es hier bereits skizziert, brauchte es tatsächlich ein kleines Upgrade, um was die technische Qualität betrifft, gute Fotos mit nach Hause zu bringen. Ich hatte aus Japan damals eine schon in der frühen Nachschau erbärmliche Ausbeute gemacht.

Ich wollte also sichergehen, dass ich nicht „unterausgerüstet“ losfliegen würde und warum meine Panasonic Lumix GX8 mit einer guten Auswahl an Objektiven nicht ausreichen würde, ist mir nie klar geworden. Klar war nur, dass diese meinen hohen Ansprüchen nicht mehr wird genügen können. Ich habe es hingenommen und mir sind dann doch ein paar Sachen eingefallen, wie das merkwürdige 4:3-Format oder die geringere Lichtempflindlichkeit, das Rauschverhalten, die nur 20 Millionen Pixel und so.

Dass meine bis dahin im Schrank stark geschonte Sony a7 II schon vieles abdeckte, was ich forderte, war dann plötzlich auch egal. Ich schleppte die gut erhaltende Sony zum Photohaus Colonaden in Hamburg und gab sie in Zahlung beim Erwerb der Sony a7c , die nicht nur kleiner war – für Städtereisen ein Totschlagargument – und über den viel leistungsfähigeren Akku mit erheblich längeren Lebensdauer verfügte, auch kann man mit gutem Gewissen bei deutlich höheren ISO-Zahlen fotografieren. In Tokio, sehr viel weniger weit vom Äquator entfernt als Hamburg, wird es im Herbst schon sehr zeitig dunkel.

Dass der Sucher deutliche Defizite im Vergleich zu meiner alten Kamera hat und Sony das Husarenstück gelungen ist, das ohnehin berüchtigte Menü noch schlimmer zu gestalten, war mir zunächst egal, wurde bei der Zusammenstellung der Objektive aber nochmal spannend.

Zunächst einmal war es aber wichtig, dass die Kamera ein passendes Umfeld erhält und nachdem es mir zunächst nach übermenschlichen Anstrengungen gelungen war, vom Kauf einer neuen Fototasche abzusehen, musste ich mich um die wirklich wichtigen Dinge kümmern und das war ein handgemachter, einmaliger Gurt. Was lag da näher, als den CHIEF MATE „Seemannsgarn“ in japanischen Farben bei Patrick Ludolph zu bestellen.

Objektivseitig wollte ich die Causa eigentlich ganz puristisch angehen und hatte mit dem Voigtländer 1.4/35 mm Nokton eigentlich schon alles richtig gemacht. Da das manuelle Objektiv und die Kamera sich über das austauschten, was ich am Nokton einstellte, erwies sich die Zusammenarbeit zwischen Linse und Aufnahmegerät als sehr komfortabel – besonders, wenn ein zumindest guter Sucher dahintersteckte. Mit der a7 II war die Schärfetrefferquote trotz Altersweitsichtigkeit – kommt früher als man denkt! – ziemlich gut.

Das blinde Vertrauen darauf war dann aber mit dem Wechsel auf die a7c und ihr offensichtliches Manko ein bisschen getrübt und Fehlfokus wollte keiner. Man merkt schon hier, dass zu viel Zeit zum Vorbereiten und Nachdenken am Ende nur der Firma Le*stenschneider in die Tasche spielt. Einige Feldversuche später war ich mir dann auch sicher, dass sich auch in Japan Objekte würden bewegen können und so musste also doch etwas mit Autofokus mit in die Tasche. Ergänzend zum 35mm hielt ich ein 50mm für eine gute Anschaffung und so kaufte ich das Sony FE 50mm F 2.5 G – Premium G , das durch eine wirklich knackige Schärfe, sehr kompakte Abmessungen und ein attraktives Gewicht von nur 174 g mein Herz eroberte. Mit 325 g schaffte es das Sigma 35mm F2,0 DG DN Contemporary nicht ganz so leichtfüßig in meine Reisetasche und verdrängte damit das Nokton – zumindest für den Trip nach Fernost. Schneller Autofokus, robuste und immer noch kompakte Bauart, wohlwollende Tests von DPReview, usw. und immer noch eine sehr ordentliche Lichtstärke haben mich dann überzeugt.

Objektivseitig sollte es das also gewesen sein, ein Lensbaby Spark hätte ich eigentlich auch noch ganz gerne, aber das war mir dann zu speziell. Auch hatte ich überlegt, mein Pentacon 2.8/135 mit Novoflex-Adapter einzupacken, aber zum einem wäre die Tasche dann auf einen Schlag einen halben Trabant schwerer geworden und zum anderen ist die Tastenbelegung und -platzierung bei der Sony a7c so schlimm, dass ich die nötige Fokuslupe nicht komfortabel hätte bedienen können.

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Eigentlich war ich ja auch wild entschlossen, mein Brompton-Fahrrad mitzunehmen, aber da zum einem die Lufthansa ob der ungewöhnlichen Maße des Koffers trotz klarer Gewichts-Unterschreitung einen saftigen Zuschlag haben wollte und zum anderen ich kaum noch mehr als ein Handtuch als Souvenir würde mitbringen können, habe ich diese schöne Idee verworfen und mir die Apps von drei Sharingbike-Anbietern installiert. Ausgerüstet mit ein paar Klemmen von SmallRig (Amazon-Shop) werde ich vermutlich auch an diesen Fahrrädern die DJI Osmo Action 3 nutzen können. Dynamisch filmen wollte ich ja auch. Da es schon einen Nachfolger für die Actioncam gibt, die DJI Osmo Action 4 , verlinke ich mal die.