Im Frühjahr dieses Jahres sind die Gewinnerinnen und Gewinner beim 67. World Press Photo Award gekürt worden. Nun wurde in Hamburg die Ausstellung mit den prämierten Fotos und Serien eröffnet. Im Altonaer Museum berichteten Lee-Ann Olwage (Global Winner, Story of the Year) aus Südafrika und der deutsch-französische Fotograf Daniel Chatard, dessen Story „Niemandsland“ ebenfalls ausgezeichnet worden ist, von ihrer Arbeit.
Während Lee-Ann Olwage in ihrer Arbeit beschreibt, wie auf Madagaskar mit Demenz umgegangen wird und dabei sehr intime, sehr nahe Fotos zeigt, hat Daniel Chatard in den vergangenen Jahren die Proteste um den sich in die Landschaft fressenden Tagebau bei Hambach fotografisch begleitet und berichtet vom Verlust von Heimat im absoluten Sinn, denn von den Orten bleibt nicht mehr als die Koordinaten – ohne Scholle.
Die Wanderausstellung zum World Press Photo Award wird in 80 Städten der Welt gezeigt. In Hamburg zeigen die Magazine GEO und STERN sie seit mehr als 25 Jahren – seit 2022 in Kooperation mit dem Altonaer Museum.
Die Präsentation auf großen Stellwänden und aufgedruckten Begleittexten ist für eine Wanderausstellung gewiss eine sehr praktisch-pragmatische Lösung und doch bleibt der Wunsch, im nächsten Jahr vielleicht im wahrsten Sinne den Rahmen zu verändern. Zumindest eine Auswahl von Bildern im Rahmen mit Passepartout zu präsentieren, würde die Wirkung gewiss unterstreichen.
Ein Museum als Ort lebt meiner Meinung nach auch, aber auch unbedingt von der Dreidimensionalität des Ausgestellten – selbst, wenn es nur ein wenig Pappe, Glas und Leiste ist. Möge das Altonaer Museum für das kommende Jahr die nötigen Wandmeter finden. Mehr Tiefe wagen!
18. September – 14. Oktober 2024 im Altonaer Museum, Hamburg
Museumstraße 23, 22765 Hamburg
Ausstellungsseite des Museums
Erweiterte Öffnungszeiten für World Press Photo
Mo & Mi 10-17h
Do & Fr 10-20h
Sa & So 10-18h
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