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Zeiss Ikon ZM – ein Erfahrungsbericht

Zeiss Ikon ZM, top

Update 31.05.2016 – Wie sehr war ich enttäuscht, dass ich im deutschsprachigen Internet – gibt es derartiges überhaupt? – Anfang des Jahres, als ich mich mit dem Gedanken trug, eine ZM zu kaufen, eigentlich nichts zur Zeiss Ikon zu lesen gab. Sicher hatten einige Fotofreunde, wie Michael oder Boris, Bilder gezeigt, die mit der Messsucher entstanden sind, doch das technische Blabla kam für einen, der sich mit Kaufabsichten verwirrte, etwas kurz. Das Schlimme ist, auch hier wird es kaum hinausgehen über eine rein subjektive Betrachtung. Read More

Spinner Moto

Ich hatte ja vor einigen Tagen ein Panorama-Bild aus New York auf meiner Festplatte gefunden und war plötzlich ganz angetan von der Weite des Feldes und zeigte mich sehr entschlossen, es weiter zu betreten. Eine Fuji 617 oder eine Hasselblad X-Pan schien gerade nicht erschwinglich, eine Horizon hatte ich schon einmal ausprobiert und dann kam letzte Woche in einem Newsletter von den Lomographen die Ausgeburt des Panoramas: Brummkreiselknipsen mit Motor.

Da nach dem großen Philosophen Tim Taylor alles einen Motor braucht und ich mir lebhaft vorstellen kann, dass der Einsatz der Spinner 360° auf Stativ mit Fernbedienung einiges möglich macht, ließ ich mir das Set mal schicken und hoffe nun auf das Zusammentreffen von Zeit und akzeptablem Wetter und neun Batterien, die ich brauche. Hope on!

Sachen von Dauer

Das Duell der Giganten

Es knarzt als sich das kleine Teufelchen auf seinem Ledersessel zurecht setzt. Auf meiner rechten Schulter hat er es sich samt seines englischen Möbels eingerichtet, zündet sich mit einem Streichholz eine filterlose Zigratte an und schnippt das kleine Hölzchen laut lachend auf die andere Schulter, wo sich das Engelchen eingerichtet hat und seine kleinen Zettelchen mit den Notizen für das Plädoyer der Vernunft sortiert.

Einige Meter weiter stehen sich entschlossen die Giganten auf dem Boden gegenüber. Ein überwiegend blaues Sparschwein trägt den vom Teufelchen handschrieben Zettel mit dem Namen einer Messsucherkamera keck zur Schau, etwas kleiner kommt ein sehr helles Schwein daher, das mutig erklärt, dass sich der „Dicke“ gerne mit Zetteln bekleben lassen kann solange es selbst nur Scheine zu Fressen bekäme.

Es sieht unversönlich, unvereinbar aus auf den ersten und vielleicht auch auf den zweiten Blick, wenn der erste denn nur ein flüchtiger Blick war. Zwei Sachen von Dauer stehen sich gegenüber oder verdreht nebeneinander. Es ist vereinbar, so die Vision. Mögen die Schweine fetter werden – die Messer sind gewetzt!

Winterschlussverkauf der Kameras

Polaroid SX-70 vorne

Der Winter ist noch ganz nicht richtig da, denn noch bestimmen nachweihnachtliche Herbststürme das Wetter in Deutschland und schon soll der Winterschlussverkauf Geld in die klammen Kassen bringen. Es soll in weitere Ausrüstung investiert werden und dafür müssen einige Schätze dran glauben. Den Anfang macht meine so sehr geschätzte, aber zu wenig genutzte Polaroid SX-70 im sehr guten Zustand. Die Kamera kommt mit der Originaltasche und einer Hand voll Blitzriegeln für 150,00 Euro.

Dynax 7D vorne

Desweiteren auf der Abschussliste steht meine Konica Minolta Dynax 7D in (eigentlich) sehr gutem Zustand. Allerdings habe ich den ERROR 58 nicht richten lassen, da er erst ein Jahr nach Ablauf der Kulanz in der Form aufgetreten ist, dass sich die Kamera nach längerer Nichtnutzung zwar einzuschalten lässt, sich aber nach der ersten Aufnahme „aufhängt“ und erst nach einem „Neustart“ ihren Dienst tut. Die Firma Runtime Contract GmbH (Hohweg 5, D-28219 Bremen) tauscht den Charge Cam Assy für 140,00 Euro aus. Unter Berücksichtigung der Preise auf ebay und in den Foren rufe ich 120,00 Euro (NEUER PREIS!) auf.

Minolta 9000 vorne

Mein kleiner Ladenhüter ist die Minolta 9000, die Beste vom Besten – Ende der 1980er Jahre zumindest. In deutliche gebrauchten aber voll funktionsfähigem Zustand (soweit ich das habe feststellen können) kommt die Kamera mit der Mattscheibe Type PM (Split-image/microprism/matte-field; autofocusing zone along split-image, spot-metering area same diameter as microprism circle.) und der Eyepiece Hood EH-7. Die Mattscheibe ist verbaut, die OVP mit der Standard-Mattscheibe ist dabei. Die Augenmuschel kommt in OVP. Aufgerufen werden 60,00 Euro.

Weitere Bilder aller drei Kameras habe ich auf ipernity hinterlegt.

Fuji GA 645 Bedienungsanleitung

GA 645

Es war nicht unbedingt ein guter Vorsatz für das neue Jahr, etwas mit Mehrwert zu basteln und dann unter den Interessierten zu verteilen. Wenn es sich aber so ergibt, dann möchte ich das doch tun. Vor einigen Wochen hatte sich bei mir jemand gemeldet und gefragt, ob ich nicht vielleicht eine deutsche Anleitung für die Fujifilm GA 645 Professional hätte und ihm zugänglich machen könnte. Ich nahm diese Bitte zur Kenntnis und scannte das Heftchen als ich dazu Zeit hatte. Zeit fehlte dem Anfrager und so besorgte er sich was er begehrte auf anderem Weg. Damit die Scannerei nun nicht gänzlich für die Katz war, stelle ich das Werk zum Download zur Verfügung.

Downloadlink

Die Sigma DP1s – das unbekannte Wesen

Sigma auf der Kante

Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich die kleine puristische Sigma angeschafft, weil ich eine Kompaktkamera suchte, die mir einige Freiheiten und eine gewisse Bildqualität bieten konnte. Wenngleich man mir im Fachhandel andere Kameras hatte verkaufen wollen, fiel die Wahl – vielleicht auch trotzig – auf die DP1s.

In den vergangenen Monaten habe ich immer wieder Anfragen bekommen, ob ich diese Kamera weiterempfehlen würde und ich habe stets erschöpfen Antwort gegeben. Nun erreichte mich erneut die Frage und somit sei ein entsprechender Blogpost verfasst – weniger Test, mehr Rahmendaten und eigener Eindruck.

Wer eine Schnappschusskamera sucht, eine Kamera, die auch Videos in guter Qualität aufzeichnet, ein Pixelmonster mit riesiger Auflösung, eine HDR-Automatik oder ähnliches, der wird mit der DP1s nichts anfangen können. Ausgewiesen ist sie als „point and shot“-Kamera, wobei beides seine Zeit benötigt. Der laute Autofokus braucht einen Augenblick und nach der Aufnahme abzuspeichern erfordert besonders dann einige Geduld, wenn man auf RAW-Daten besteht.

Ich mag die Sigma dennoch sehr. Ich nutze sie zumeist im urbanen Umfeld, wobei auch Landschaften ihr keine Schwierigkeiten bereiten werden. Mit ihrem im Kleinbild 28mm entsprechenden Weitwinkel ist sie weniger für Portraits zu gebrauchen, zumal bei einer Einstiegsblende von 4.0 kernige Tiefenschärfeneffekte nicht aufkommen. Menschen kann man natürlich trotzdem aufnehmen. Wer derartiges möchte, möge sich die DP2s ansehen.

Des gibt also einige Einschränkungen, die mit der längsten Belichtungszeit von 15 Sekunden noch ein weitere Grenze erfährt und dennoch gibt es auch viele Freiheiten: neben Programm-, Blenden- und Verschlussautomatik gibt es auch einen manuellen Modus. Sollte der Autofokus einmal versagen, kann man die Schärfe auch manuell – mit Hilfe einer Vergrößerung – einstellen.

Mit den Bildergebnissen bin ich durchweg zufrieden und mehr als das. Der Foveon-Sensor wird mit 14 Millionen Pixeln angegeben, dieser Wert ist ob der drei Lagen aber durch drei zu teilen, doch ist die Bildqualität ausgesprochen gut. Was die Sigma wohl den allermeisten DSLR-Kameras bis ins Vollformat voraus hat, ist die Möglichkeit, mit ISO 50 aufzunehmen. Allerdings lässt sie sich nur bis ISO 800 hochschrauben und fängt recht zeitig an zu rauschen. Ich habe daher immer ein Gorillapod SLR-Stativ dabei, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, die ISO hochzudrehen. Das kann meine Sony NEX-3 deutlich besser.

Zur Bedienung über die Gemächlichkeit hinaus: man kann zwei Softkeys auf der Rückseite frei belegen, die Kennzeichnung der wenigen Knöpfe ist sparsam, der Umstand, dass man vor dem Einschalten die Objektivkappe abnehmen muss, ist schnell verinnerlicht. Bei starken Sonnenlicht ist das Display zwar nicht mehr brilliant, aber noch zu benutzen – einen Aufstecksucher könnte man erwerben, doch der schlägt mit 120-150 Euro zu Buche. Ich konnte mir den Kauf bis dato noch verkneifen.

 

Zwölf lange Jahre

Speicherstadt

Im Jahre 1998 stand ich mit leuchtenden Augen und gut gefüllter Geldbörse in Brinkmanns Technischem Kaufhaus in Hamburg-Othmarschen, wo das mittlerweile seit vielen Jahren nicht mehr existente Traditionsunternehmen angefangen hatte, sich zu übernehmen bevor Saturn und Co ihm den Gar ausmachten. Ich stand da nun also und legte über 1.300 Deutsche Mark, das sind heute ca. 680 Euro, auf den Tresen, denn ich wollte auch mit – mit ins digitale Zeitalter und als neuen Begleiter eine Olympus Camedia C-900 ZOOM (ausführlicher in Google Texte & Tabellen als Werbetext, den ich hier im Auszug zitiere).

Mit der neuen CAMEDIA C-900ZOOM präsentiert Olympus ein technisches Meisterwerk – für digitale Bilder in überragender Qualität. Hinter dem ultrakompakten ergonomischen Design verbirgt sich … ein innovatives Objektiv der Sonderklasse. Im Zusammenspiel … lassen sich detailgenaue Digitalfotos von beeindruckender Farbechtheit und einer maximalen Auflösung von 1,31 Millionen Pixeln aufnehmen.

BILD FEHLT.

Kaputt war sie mittlerweile nach Jahren der Nichtbeachtung und nachdem die Batterien ausgelaufen waren und was abgebrochen ist und vielleicht hatte sie auch noch mehr … Zum Glück scheute der Dr. Camera im Autoren die Notoperation bei der in der heutigen rasenden Zeit „alten Dame“ nicht, sezierte sie gewissenhaft und setzte sie – überraschend ohne übrigebleibende Teile – wieder zusammen. Der Triumph war groß, als das Objektiv wieder aus seiner Öffnung fuhr und die Bildanzeige erklärte, dass in höchster Auflösung 6 Bilder zu machen sind – drei weniger als erwartet, denn es steckten noch „Altlasten“ auf der 4MB-Karte – vor x Jahren hatte ich wohl meine Jacke fotografiert.

BILD FEHLT.

Das erste Bild in der heutigen Reihe – das, was aussieht, als hätte jemand mit unruhiger Hand eine dreckige Box-Kamera mit partiell fettiger Linse benutzt, ist das Ergebnis von Gezerre und Geschraube im Photoshop – die theoretisch farbige Variante ist das Original (out of cam) und nun nochmal ein Blick auf die Werbung. Die Zeiten ändern sich … und hier sind noch weitere Bilder.

Final Frappant

Letztes Licht

Die letzten Wochen waren schon sehr frappant, ich realisiere langsam, dass dieses Fotomotiv für mich bald nicht mehr existiert und dabei bin ich so gerne über die Parkdecks gestolpert, am Ende hatte ich sogar Eingang in die Räumlichkeiten erhalten und habe im letzten Jahr mit all erdenklichen Fotoapparaten Bilder gemacht. Jetzt, Anfang März 2010, haben die Künstler und anderen Nutzer des Gebäudes das Feld geräumt, irgendwann werden an dieser Stelle schwedische Bücherregale, Fleischbällchen und so weiter unter die Leute gebracht.

Nachdem ich schon kurz zuvor in das Gebäude hatte mitkommen dürfen, doch mit etwas zerschossener Ausrüstung, zog es mich mit der etwas verlässlicheren Nikon D40 zurück an den Ort. Ich machte nicht viele Bilder, ich machte Bilder, die mir wichtig erschienen und ich drehte noch einen kleinen Film, dessen Schnitt ich auf sehr viel später verschoben habe. Dies ist – fast pathetisch – das Adieu für das Frappant, dass zwar heruntergekommen war, nach heutigen Maßstäben gar ein architektonischer Schandfleck und doch ein Teil meiner Biografie, habe ich es als Kind und Jugendlicher doch noch gekannt als es voller Leben war. Lasst die Große Bergstraße nicht zu einer dieser grässlichen Ansammlung von Filialunternehmen werden und – bitte! – gebt uns keinen Starbucks. Danke!