Wer meint, dass der Titel zu diesem Beitrag völlig unsinnig klingt, wird vermutlich auch Recht behalten, wenn ich die Angelegenheit hier aufkläre, aber das macht nichts. Read More
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Voigtländer Bessa III – die Betrachtung
Mein Herz hat sie schon lange erobert, ich habe sie ja auch schon eine Weile und mich sehr gerne auf die Kamera eingelassen. Daher dachte ich, es wäre nur konsequent, wenn ich wie bei der Fotografie mit der Bessa III auch beim Blogpost „hybrid“ vorgehe. Die „Aufnahme“ erfolgt analog, um dann gescannt im Internet verfügbar zu sein. Ich habe also den Text vorgeschrieben auf meiner Olivetti Valentine und ihn dann durch den Epson V700 gezogen.
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Strickjäckchen
Mit meinen Scans aus der Hasselblad bin ich noch nicht so richtig weitergekommen, schiebe es aber auch ein bisschen vor mich her, weil meine Masken von „betterscanning“ schon eine ganze Weile beim deutschen Zoll liegen und ich nicht alles Material verbraten möchte, das ich noch habe. Hier also ein Foto von Maria aus der „Aufwärmphase“ unseres Shootings.
Hamburg City 67
Ein Photowalk! Das hatte ich schon lange nicht mehr gemacht und da erwies es sich als Glücksfall, dass ich auf Twitter eine Verabredung traf zum Ausflug mit 6×7 mit Sabine. Endlich konnte ich meine Voigtländer Bessa III mal wieder ausführen und ein paar Schüsse wagen.
Shooting Harvard
Sie ist mir ja auch auf der Reise in die USA kaputt gegangen, meine Agfa Box, und ich habe durchaus ein schlechtes Gewissen, hatte die Kiste doch Jahrzehnte weitgehend unbeschadet überstanden, bevor sie in meinen Besitz kam – okay, den Deckel musste man schon vor der Reise mit Tape verschließen.
Please welcome 667
Wieder einmal habe ich mir einen neuen Fotoapparat gekauft und das, wo ich doch weiß, dass mich eine neue Kamera nicht besser macht. Es ging aber auch nicht darum, ob ich eine neue Kamera brauchen würde, es ging darum, sich einen langgehegten wie irrationalen Wunsch zu erfüllen.
Die Voigtländer Bessa III alias Fujifilm GF670, also einer Cosina, stand neben einer Fujifilm GX617 ganz weit oben auf meiner Liste. Alleine schon die sehr überschaubare Verfügbarkeit auf dem deutschen Markt schien meine neuste Erwerbung eigentlich auf die Zukunft in unbestimmter Ferne zu verschieben. Bis ich mich mal wieder auf gefährlichstes Pflaster wagte – ins Photohaus Collonaden.
Da stand ich nun rum, erzählte Seemannsgarn und stellte schwerwiegende Fragen wie „Habt ihr denn irgendwas Aufregendes reinbekommen?“ Eigentlich war die Gefahr schon gebannt, als Bernd Nasner berichtete, er hätte einige ältere Leicas angekauft. Wir waren schon längst beim Fehlfokus von M9 in Kombination mit meinem Sonnar und dann nahm die Geschichte doch noch die verhängnisvolle Wendung. Irgendwem fiel ein, dass da doch gerade noch eine Bessa III reingekommen sei. Unauffällig sabbernd und weitgehend unzurechnungsfähig fragte ich nach dem Preis, dann nach dem Preis, den ich für angemessen hielt und dann schienen Engel und Teufel auf meinen Schultern einen entschlossenen Kampf auszufechten. Ich sagte, ich würde mich melden und musste dann auch schnell weiter.
Es wurde Abend, es wurde Nacht, ich bettete mein Haupt auf das Kissen und konnte nicht einschlafen. Ich driftete erst ins Land der Träume ab, als ich sicher war, die Kamera haben zu müssen. Am nächsten Tag stand ich also wieder in der Kleinen Theaterstraße auf der Matte und wickelte den Kauf in einer Viertelstunde ab. Her damit!
Nach der Arbeit reiste ich mit der Neueroberung nach Hause, setzte mich mit einem Gläschen 12 Jahre alten Bowmore zufrieden auf das Sofa und betrachtete meinen Neuzugang. „Oh, mein Gott, mir fehlt dafür doch die richtige Tasche ….!“
Holga 120GN – die Betrachtung
In den letzten Wochen und Monaten hatten in der Regel sehr moderne Digitalkameras den Weg unter meine Lupe gefunden, aber ich sollte meinem eigenen Fotografierverhalten mehr Rechnung tragen und auch mal wieder eine Analogkamera betrachten und da halte ich es für angemessen, einen Klassiker der Kameratechnik vorzustellen, auch wenn er vermutlich gemeinhin bekannt ist.
Ich habe mir für umgerechnet rund 24 Euro über die Bucht eine Holga 120 GN gekauft, eine Mittelformatkamera mit einer Glaslinse im Plastikobjektiv mit einer Brennweite von 60mm, als einem leichten Weitwinkel bei einer maximalen Blendenöffnung von f8 und einer Verschlusszeit von etwa 1/100 Sekunde. Diese Werte kommen einigermaßen hin – ich hatte sie bei einem Shooting im Studio einmal als gegeben hingenommen und hatte durchgehend zutreffende Belichtung. Auf Wikipedia werden die Blenden f13 (Sonne) und f19 (Wolken) genannt – das kann ich nicht bestätigen. Die Fokusregulierung auf dem Objektiv ist übrigens keine reine Deko, es tut sich tatsächlich ein wenig. Aufgenommen wird in der Regel im Format 6×6, man kann aber auch eine andere Maske einsetzen, die dann 6×4,5 und damit 15 statt nur 12 Aufnahmen bietet.
Fraglos ist es hilfreich, wenn man einen Schwarz-Weiß-Film mit ISO 400 nimmt, der nach oben und nach unten noch etwas Luft hat, bei knalligstem (Superlativ!) Sonnenschein habe ich auch schon einmal einen Film mit ISO 100 benutzt.
Charakteristisch, auch für die Glaslinsen, ist die Vignettierung in den Ecken und der Schärfeabfall weg von der Mitte. Ebenfalls häufig zu sehen sind die etwas laschen Farben, wie hier im Bild vom Hamburger Fernsehturm, wobei ich diese Aufnahme auf Diafilm mit der noch weniger scharfen Stereo-Holga, die ich übrigens zu veräußern gedenke (^_~), aufgenommen habe. Vergütet sind weder die Linsen der einen, noch der anderen Kamera.
Zur Verarbeitung des Apparats sind nicht viele Worte zu verlieren: die Kamera sieht so billig aus, wie sie ist. Die Filmrolle(n) wird/werden fixiert durch Schaumstoffpolster, der Film wird per klickendem Drehrad transportiert, Doppelbelichtungen werden technisch nicht verhindert, um Lightleaks vorzubeugen nutzen einige Holga-Freunde schwarzes Klebeband, um den Deckel hinten abzudichten oder einfach nur zu fixieren und auch der Verschlussmechanismus macht keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck.
Den Einsatz im Studio hatte ich ja schon erwähnt und auch schon Ergebnisse verblogt, aber ich darf auch an dieser Stelle noch einmal notieren, dass die Holga mit allen Blitzauslösern von Yongnuo und Elinchrom, die ich benutzt habe, kooperierte, allerdings blitzte es stets beim Auslösen und wenn man den Auslöser wieder losließ. Das ist ein bisschen lästig, aber billig ist nicht immer technisch perfekt.
Fazit: Wer Instagram und Hipstamatic nett findet, aber doch langweilig, wer reinschnuppen möchte in die Fotografie ohne gleich ein Vermögen auszugeben, wer eine Kamera da braucht, wo das teure Stück zu gefährdet wäre, wer einen Fotoapparat mit Kunstfell bekleben und anmalen möchte, wer ein Holgaroid-Back findet – all jenen sei der Kauf ans Herz gelegt. Mit Vernunft hat das nicht zu tun, aber mit sparsamen Unvernüftigsein!
Mamiya 645 Super – guter Einstieg ins Mittelformat
Mein Einstieg ins Mittelformat war die Mamiya 645 Super nicht – über Holga und Kiev 88 kam ich schließlich zur preisgünstigten Japanerin und habe mich inzwischen nur zu gerne auf sie eingelassen, wenngleich ich gewiss zuschlagen würde, wenn ich einer Hasselblad in gewünschtem Zustand, zu gewünschten Preis bei uthopischen Lieferumfang ansichtig würde, aber bleiben wir zunächst einmal auf dem Teppich und halten fest, dass man mit der Mamiya 645 Super und auch mit der Pro recht günstig gute Werkzeuge bekommt.
Ich habe für die Kamera inklusive Magazin, dem 2.8/80mm-Objektiv und beiden Suchern (Prisma mit Zeitautomatik sowie Lichtschacht) vor knapp zwei Jahren keine 400 Euro auf den Tisch gelegt. Das 3.5/150mm-Objektiv for Portraits schlug mit 199,00 Euro zu Buche, der Handgriff mit Motor WG 401 war für knapp einhundert Euro bei ebay zu finden, während ich dem Besitzer des von mir genutzten 2.8/45mm noch ein Angebot unterbreiten muss.
In kleiner Bestückung mit Lichtschachtsucher und 80mm taugt die 645 beinahe zur Schnappschusskamera, wenngleich hier entweder Licht und Zeit geschätzt werden müssen oder man sich bemüht, einen Belichtungsmesser zu benutzen. Für „Street“ wäre sie aber völlig untauglich, wie man mir in einem Forum unlängst mitteilte, doch das nahm ich zwar schweigend, aber nicht zustimmend zur Kenntnis. Mit dem Prisma-Sucher ist die Handlichkeit schon etwas eingeschränkt, aber die Zeitautomatik ist sehr komfortabel – hier muss man eben abwägen. Bei Shootings empfand ich schließlich den Einsatz der Kurbel zum Filmtransport als etwas mühsam und lauerte lange in der Bucht bis ich einen Motor für unter einhundert Euro bekomme. Er funktioniert wunderbar, macht Fotos im Hochformat deutlich einfacher und knallt die 15 Aufnahmen auch blitzschnell durch, wenn man nicht aufpasst. Mit dem anschließenden jammernden Spulgeräusch des Motors kann man übrigens auch Models zum Kichern bringen. Geheimtipp. Ohne Garantie.
Was behalten wir also über? – Erst einmal seien jene, die mehr technische Daten und Einzelheiten erwartet habe, verwiesen auf die Webseite von Mamiya Leaf, wo sich eine englischsprachige Anleitung zur Kamera als PDF findet. Für den Rest reicht prägnant ein Für und Wider:
Pro: Günstiger Preis, hohe Verbreitung, solide Verarbeitung, durchdachte Konstruktion, umfangreiches Zubehör erhältlich, mitunter ganz hervorragende Abbildungsqualität.
Contra: Mit 1/60 keine besonders schnelle Blitzsynchronzeit, dem Manko kann man aber durch den Kauf von Objektiven mit Zentralverschluss begegnen – dann ist 1/500 möglich.