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350 Jahre Altona – die Ausstellung

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Endlich, endlich, endlich zeigt das Altonaer Museum in Hamburg einen ausführlichen Beitrag zur Stadtgeschichte. Von der Verleihung der Stadtrechte bis zur Neuen Mitte (1664-2014) heißt es im Untertitel zur Ausstellung und der verschweigt erst einmal, dass Altona 1937/38 durch die Nationalsozialisten Hamburg eingemeindet worden war und damit keine eigenständige Stadt mehr ist.

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Ein klein bisschen ist das Gefühl der Eigenständigkeit des mit rund 250.000 Einwohnern reichlich großen Bezirks und einst zweitgrößten Stadt des dänischen Gesamtstaates aber noch da und man könnte es auch so hinbiegen, dass sich Hamburg nach 1945 einige Jahre der Herrschaft des früheren Altonaer und dann Hamburger Bürgermeisters Max Brauer hatte unterwerfen müssen.

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Ich hatte schon für die Pressemappe einige Impressionen eingefangen und dabei versucht, die letzten Aufbauarbeiten auszublenden, und heute nun zur PK bin ich noch einmal mit der kleinen Sony NEX-6amaz durch die Ausstellung gegangen und wünschte mir zwischen den Vitrinen stehend doch eine bessere ISO-Leistung und einen schnelleren Autofokus. Das alles hat Sony gewiss im Extrem mit der Sony Alpha 7samaz am Markt, aber wir wollen jetzt auch nicht durchdrehen.

Festgehalten

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Mehr ein Nachkommen der Chronistenpflicht als ein fotografisches Meisterwerk, wenngleich mir die Einrahmung wirklich sehr gut gelungen ist. Wir sehen einen Parkplatz in Hamburg-Ottensen. Er ist in schlechtem Zustand, aber Parkraum ist knapp im Viertel und so hat er seine Berechtigung.

Allerdings sind die Grundstückspreise in den letzten Jahren in schwindelerregende Höhen geklettert, so dass auch hier in den nächsten Monaten ge- bzw. bebaut wird – an der Ecke Behringstraße und Friedensallee.

Der Schriftsteller als Landschaftsfotograf

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Natürlich ist hier nicht gemeint der Schriftsteller an sich, sondern in diesem Fall der bereits 1979 verstorbene Arno Schmidt, dessen Geburtstag sich in diesem Jahre zum 100. Male gejährt hätte. Mit der Ausstellung über seine Fotografien wird nun bis Mitte September im Altonaer Museum zu Hamburg (Projektleitung Dr. Nicole Tiedemann-Bischop) Einblick gewährt in eine bislang weitgehend unbekannte Facette des Schriftstellers.

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Neben seiner literarischen Tätigkeit war Arno Schmidt Zeit seines Lebens ein passionierter Fotograf. Seine seit den 1930er Jahren entstandenen Bilder lassen sich in zwei große Gruppen einteilen: in Dokumente, die über das Leben und Arbeiten des Schriftstellers berichten, und in Bilder, die in ihrer Gestaltung und Komposition weit mehr sind als dokumentarische vielen Natur- und Landschaftsbilder, die während seiner Kurzreisen durch Norddeutschland entstanden sind und die Farbaufnahmen aus den sechziger und siebziger Jahren aus der Heidelandschaft um Bargfeld, Arno Schmidts Wohnort seit 1958. Stets standen seine Fotografien im Zusammenhang mit seinem literarischen Schaffen. Wer Arno Schmidts Roman Kaff auch Mare Crisium oder die Erzählungen des Bandes Kühe in Halbtrauer liest, wird viele seiner Bargfelder Landschaftsbilder in den Texten wiederfinden. (aus der Pressemitteilung zur Ausstellung)

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Die von Kurator Janos Frecot (Foto) gezeigte Schau zeigt Impressionen durchgehend im Quadrat. Über eine Yashica 44, eine japanische zweiäugige Spiegelreflexkamera, die ihm der Schriftsteller und Übersetzer Hans Wollschläger zum 50. Geburtstag schenkte, freute er sich sehr. Vermutungen, Schmidt hätte Schauplätze seiner Geschichten gesammelt, bildlich festgehalten, halten Jan Philipp Reemtsma, Vorstand der Arno-Schmidt-Stiftung, und Kurator Frecot für wenig wahrscheinlich, doch seine Texte und Fotos zeigen den gleichen Blick auf seine Umgebung.

Mein Eindruck: Ich habe keinen wissenschaftliche Zugang zu Fotografien, ich bin in Ausstellungen, beim Betrachten von Bildbänden, Konsument, der nicht unbedingt auf dicke Special Effects wartet, aber das je ne sais quoi erhofft und hier doch vermisst. Am Ende liegt alles im Auge des Betrachters und die Ausstellungsgestaltung finde ich trotz des recht niedrigen Raums sehr gelungen.

Schöne alte Stücke

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Eigentlich wollte ich in den Keller gehen und die Fotoapparate fotografieren, die ich in nächster Zukunft zu veräußern gedenke, dann aber kam es natürlich anders und ich schaute mir noch einmal die Bilder an, die ich mit den Kameras gemacht hatte und verlor das Tagesziel beim Schwelgen in Erinnerungen ein wenig aus den Augen.

Die Kamera, die mir half, diese Szene auf Film zu bannen, die Fujifilm GA645, habe ich Ende letzten Jahres schon verkauft, aber zeitnah werde ich die anderen Apparate mal ablichten und mit Dreizeiler und Preisvorstellung hier feilbieten.

Aufgenommen habe ich diese Szene am Hafenbahnhof, wo sich bei gutem Wetter besonders Sonntags in der Regel Freunde und Freundinnen von Muscle Cars und anderen Old- wie Youngtimern einfinden. Bislang hatten diese Sportsfreunde auch keine Einwände, wenn ich fragte, ob das Ablichten ihrer Karossen in Ordnung ginge.

Porschreh

Porschreh

Für mich ist ja schon eine neue Kurbel für die Hasselblad Anlass genug, mit ihr herauszugehen und auf dem Kuchenverzehrspaziergang mit Einkehr einige Schnappschüsse zu machen, zu dokumentieren, wie sich meine „Hood“ in den letzten Jahren immer weiter verändert. In der Eckbar, die hier hinter dem Porsche zu sehen ist, war einst ein sehr passabler Burger-Laden. Er fehlt mir.

Mit einer gewissen Irritation habe ich beim Scannen auch dieses Films festgestellt, dass ich den Kodak Tri-X 400 gar nicht mehr so heiß finde. Das Korn im Himmel hat mich schon im letzten Winter genervt und jetzt schon wieder. Ich habe ja noch ausreichend Vorräte, um meine Meinung zu festigen oder über Bord zu werfen …

Auf der Straße mit der Hasselblad XPan

Breites Street

Jetzt habe ich die kleine japanische Schwedin Hasselblad schon ein paar Wochen in meinem Besitz und nachdem ich mich zunächst versucht habe, in der Aufnahme der Weite, möglicherweise klassischen Panoramen, bin ich nun geneigt, auf die Suche zu gehen nach anderen Feldern der Betätigung für mein kleines Liebchen.

Obiges Bild zeigt nun die Kreuzung Ottenser Hauptstraße und Bahrenfelder Straße in Altona und die Gelehrten und Trolle mögen streiten darüber, ob das „Street“ ist oder nicht, aber es ist zumindest eine Menge los auf dem Bild, man sieht mehrere Passanten, die stehen, sich unterhalten, unsichtbare Linien ziehen durch die Szenerie. Freilich ist Ottensen nicht Manhatten, dieser Platz nicht der Time Square und der Moment nicht WOW, aber ich ahne Potential für die XPan in der Stadt.

Final Frappant

Letztes Licht

Die letzten Wochen waren schon sehr frappant, ich realisiere langsam, dass dieses Fotomotiv für mich bald nicht mehr existiert und dabei bin ich so gerne über die Parkdecks gestolpert, am Ende hatte ich sogar Eingang in die Räumlichkeiten erhalten und habe im letzten Jahr mit all erdenklichen Fotoapparaten Bilder gemacht. Jetzt, Anfang März 2010, haben die Künstler und anderen Nutzer des Gebäudes das Feld geräumt, irgendwann werden an dieser Stelle schwedische Bücherregale, Fleischbällchen und so weiter unter die Leute gebracht.

Nachdem ich schon kurz zuvor in das Gebäude hatte mitkommen dürfen, doch mit etwas zerschossener Ausrüstung, zog es mich mit der etwas verlässlicheren Nikon D40 zurück an den Ort. Ich machte nicht viele Bilder, ich machte Bilder, die mir wichtig erschienen und ich drehte noch einen kleinen Film, dessen Schnitt ich auf sehr viel später verschoben habe. Dies ist – fast pathetisch – das Adieu für das Frappant, dass zwar heruntergekommen war, nach heutigen Maßstäben gar ein architektonischer Schandfleck und doch ein Teil meiner Biografie, habe ich es als Kind und Jugendlicher doch noch gekannt als es voller Leben war. Lasst die Große Bergstraße nicht zu einer dieser grässlichen Ansammlung von Filialunternehmen werden und – bitte! – gebt uns keinen Starbucks. Danke!