Den Musik spielenden Hund unserer Tochter haben wir mit Schraubenzieher und Lötkolben auch wieder dazu gebracht, Töne von sich zu geben. Mit breiter Brust und gehörig Selbstvertrauen ging ich also an das Projekt „Minolta 5000“ nachdem meine Spiegelreflexkamera aus dem Jahr 1988 nicht mehr gewillt war, den Film zurück zu spulen.
Ich dachte mir, es könne so schwer nicht sein, mein Konfirmationsgeschenk, an dem ich vorwiegend aus sentimentalen Gründen hänge, zu reparieren. Ich kaufte also für einen Euro eine weitere 5000, investierte das Sechsfache in einen Schraubenzieher und noch ein paar Euro in Tütchen, um die Teile später wohlsortiert zuordnen zu können.
Da ich kein Reparatur-Handbuch oder ähnliches habe, musste ich mich also so – Kreuzschlitzschraubendreher voraus! – auf die Suche machen. Entweder verfügt der Apparat über zwei Motoren, denn mein 1988er transportierte ja immer noch den Film weiter, oder es ist ein Motor, der nur noch in eine Richtung dreht oder wir haben Probleme mit dem Schalter.
Es ist ein Motor und er sitzt weder oben links noch oben rechts, sondern unten und es sind etwa 4 Millionen Zahnrädchen verbaut, um die Kraft durch den Apparat zu leiten. Den Schalter habe ich noch nicht zu 100% ausgemacht.
Momentan stecke ich ein wenig fest in der Demontage, sehe keine Schrauben mehr, die ich lösen kann, allerdings solche, an die ich nicht herankomme. Außerdem gelingt es nicht, ohne den Einsatz von „nach fest kommt ab“-Gewalt die flexible Platine zu entfernen. Sollte ich also in der nächsten Zeit oder fernen Zukunft einen Beitrag mit dem Titel „Shice, es geht!“ veröffentlichen, dann haben ich mich aus der Sackgasse wohl befreit oder meine Minolta 5000 plus Ersatzteillager plus dem Tütchen mit den übrig gebliebenen Teilen, die irgendwo rausgefallen waren, an einen Profi übergeben.
Bei einer Minolta 500 wird der Profi bei einer solchen Bitte erst die Tütchen und dann sich vor Lachen ausschütten.
Alleine die Demontag kostet ein Vielfaches der Preises für eine Ersatzbeschaffung.
Ich weiß aber auch: Sentimentalität ist nicht zu bezahlen!
Natürlich. Daher auch der Versuch, es selbst zu machen. Am Ende bleibt die Frage, was es MIR wert ist und das übersteigt den Zeitwert deutlich. ;-)
Was sich bei mir für solche Basteleien bewährt hat, sind zwei Dinge: Zum einen eine kleine Digitalkamera, mit der ich die Montage Schritt für Schritt dokumentiere (dann kann ich das später beim zusammenbauen nutzen um zu schauen, wie bestimmte Teile eingebaut waren) und zum anderen ein oder zwei Eierkartons in die ich die Kleinteile aus den einzelnen Schritten packe.