Ich besitze vier Fahrräder – der Nachwuchs will wissen, warum und ich erkläre die großen Unterschiede zwischen den einzelnen Exemplaren. Geduldig wird zu gehört, Zwischenfragen sind erlaubt, werden aber nicht gestellt. Das hätte mich schon stutzig machen sollen und es hatte mich wirklich ein bisschen gewundert, aber die abschließende Feststellung der Filia überraschte mich dann irgendwie doch nicht: „Papa, mit allen kann man nur Fahrrad fahren und keines hat einen Gepäckträger.“
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Da wären wir also wieder
Zwei, drei Posts pro Woche – das war einst die kernige Schlagzahl dieses Blogs, dann ging es sowas wie abwärts auf einen Post im Quartal, mitunter bemüht. Eigentlich hätte ich längst den Daumen senken müssen, brachte es aber nicht übers Herz.
Read MoreVespa Sprint
Erwartungen an die Ricoh GR III
Eine Ricoh GR hat eine Brennweite von 28mm. Das war bei den analogen GR-Modellen so und so hielt man es bis dato auch bei den digitalen Kameras, wobei es natürlich „dem Kleinbild entsprechend“ heißen muss. Die GR, die ich selbst besitze, und die marginal aufgewertete GR II haben einen APS-C-Sensor, die digitalen Vorgänger kleinere Ausführungen.
Read MoreParis, Stadt der Liebe
So recht mag ich der Aufforderung #prayforparis nach den abscheulichen Attentaten in der französischen Hauptstadt nicht folgen. Irre Fehldeutungen von Religionen scheinen Auslöser gewesen zu sein für das, was mit rund 130 willkürlich niedergestreckten Zivilisten in Paris endete.
Die richtige Kamera
Es gibt sie wohl nicht – die richtige Kamera. Warum diese Feststellung? Neulich sprach mich jemand in einem Forum an, in dem ich meine mittlerweile verkaufte Sony NEX-6 feilgeboten hatte. Dieser Fotofreund war sich unsicher, ob er sich um den Kauf meiner Kamera bemühen sollte oder ob er vielleicht doch eine Vollformatkamera kaufen sollte.
Diese Frage ist so aus dem Stehgreif nicht wirklich zu beantworten. Die Sorge des Fragenden waren aber nicht Preis oder Gewicht der Ausrüstung, er war sich nicht sicher, ob er „gut genug“ sei, um mit einer Vollformatkamera durch die Gegend zu laufen. Da erinnerte ich mich daran, dass jemand, den ich sehr gut kenne, auf flickr.com einmal von einem nachweislich talentfreien Fotofreund angemacht wurde, weil er mit einer Vollformatkamera ein recht durchschnittliches Bild gemacht und es hochgeladen hatte.
Damals war ich sehr wütend, weil es sich kein Mensch herausnehmen sollte, darüber zu urteilen und es anonym dem Fotofreund um die Ohren zu hauen. Ich riet dem jetzt fragenden Zweifler, er möge sich kaufen, was er vor sich und alleine vor sich rechtfertigen kann. Wenn er hinreichend solvent ist und es sich leisten möchte, dann möge er es tun – zumal z.B. die Sony Alpha 7 mit Kit-Objektiv schon fast unverschämt günstig am Markt zu haben ist. Einige ABS-C-Modelle anderer Hersteller sind mitunter sogar teurer.
Eine gute Kamera macht einen Fotografen nicht besser, aber wenn der Fotofreund nun viel Freunde an dem Gerät hat, dann ist es doch nur legitim, wenn er es kauft. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir vor 20, 30 Jahren zunächst eine Pocket-Kamera-Karriere durchlaufen mussten, bis es uns von höchster Instanz gestattet war, eine Kamera mit 35mm-Film zu besitzen.
Es ist alles noch viel schlimmer
Anfang September hatte ich schon meine Konsumblockade beklagt, und der Dings weiß, dass ich mich nach Kräften gegen diese zu stemmen versuchte. Ich hatte vielleicht schon irgendwo erwähnt, dass mir eine vielversprechende Fujifilm GW 690 III in Tokyo durch die Lappen gegangen ist und auch erschöpfend davon berichtet, dass ich eine Leica M9 nur wenige Stunden besaß.
Natürlich war es ärgerlich, dass nicht gelang, was ich wollte und ich zweifelte schon an meinem Karma. Tatsächlich scheint es aber so, dass die äußeren Umstände viel besser zu wissen scheinen, was richtig ist.
Ist es die Abkehr von der einst in Stein gemeißelten Weisheit „Haben ist besser als Brauchen!“? – Ich fürchte, es ist sogar die tiefgreifende Einsicht in „It’s not the f*cking Camera!“ und ich fühle mich zu meinem großen Entsetzen nicht schlecht damit. Es durchzog mich noch einmal ein kurzes Wasweißich als ich einer Hasselblad 903 zu einem wirklich sehr guten Preis ansichtig wurde, aber als früherer Raucher habe ich ja auch nach Jahren immer wieder einen Sekunden-Schmachter. Das geht schnell vorüber.
Auf dem Gebiet der Fototechnik habe ich mehr Ausrüstung als ich brauche und damit meine ich nicht das ganze Zeug, dass ich, nicht zuletzt, weil schön billig, kistenweise beim Chinesen im Internet bestellt hatte. Ich habe auch höherwertige Dinge, die ich kaum nutze, wie ich gerade feststellte, als ich im Schrank einen elinchrom-Blitz fand.
Gewiss eröffnet mir das ganze Zubehör unter Umständen neue Möglichkeiten, vorausgesetzt, ich selbst bin in der Lage, die Werkzeuge richtig einzusetzen. Nichts von all dem, was ich angehäuft habe, macht mich zu einem besseren Fotografen. Ich könnte mit einer Sony A7s, einem wundervollen Fotoapparat, natürlich im Dunkeln Streetfotografie machen oder Veranstaltungen im fahlen Licht fotografieren, aber das geht auch anders.
Wie versessen war ich in den letzten Jahren darauf, bloß immer die neusten Sachen bei mir auf dem Tisch zu haben und zumindest ausgiebig zu testen. Das hat sich in diesem Jahr weitgehend beschränkt auf zwei Apparate, die ich wirklich gut fand – nämlich die eben genannte Sony, die ich zusammen mit den Zeiss Loxia-Objektiven hatte ausprobieren dürfen, und die Pentax 645Z. Die Photokina strich unaufregend an mir vorbei.
Nicht ganz unschuldig an dieser Zäsur ist gewiss die Geburt meiner Tochter im letzten Dezember, die mich neben der Arbeit zum Broterwerb gut einzuspannen weiß. Andererseits habe ich mit ihrem Auftauchen in meinem Leben angefangen, für mich sehr bewusst sehr wichtige Fotos zu machen und bin immer wieder dankbar darüber, dass meine Beschäftigung mit der ganzen Technik und besonders darüber hinaus (sic!) der Fotografie, mich in die Lage versetzt, von der Geburt an, das Wachsen und Entdecken meiner Tochter – gerne auf Film und auch als Schnappschuss – festzuhalten.
Tutorial: Einführung in die People Fotografie
Nein! Ich gebe hier kein Tutorial, ich schreibe über eines, nämlich die „Einführung in die People Fotografie – Einzelcoaching mit Aki & Paddy“ und ich bin befangen, weil mit Patrick Ludolph freundschaftlich verbunden. So ergab es sich auch, dass auch ich als Testgucker tätig war und daraus gleich einen Review baute, der am Ende vielleicht einen echten Mehrwert liefert.
Es ist nicht das erste „Lehrfilmchen“ des Fotografen Ludolph und so legt der Hauptdarsteller, Impresario, o.ä. einen sehr ruhigen und unaufgeregten Auftritt hin, ohne dabei steif zu wirken. Paddy bringt Model Aki, das die Seiten wechselt, zunächst das kleine 1×1 der Fotografie bei. Dabei werden auch wichtige Grundlagen der Theorie, von denen man „mal gehört haben sollte“, erklärt – ohne, dass es ermüdend wird. Das Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller klappt prima, die „Chemie“ zwischen ihnen stimmt, auch wenn Aki mit ihrer ausgewachsenen Mathe-Schwäche etwas länger kokettiert, als es nötig war, um ihr dieses Defizit nachzusehen.
In insgesamt 24 Kapiteln über sechs Stunden werden folgende Punkte geduldig und gut nachvollziehbar abgearbeitet:
- 01 Einführung in die People Fotografie
- 02 Belichtungszeit
- 03 Blende und Schärfentiefe
- 04 ISO und Lichtwert
- 05 Kleine Objektivkunde
- 06 Programm A bzw. AV
- 07 Tag 2
- 08 Programm M
- 09 Belichtungswaage
- 10 Belichtungsmesser
- 11 Autofokus
- 12 Studioshooting
- 13 Weissabgleich
- 14 RAW und JPEG
- 15 Lichtbasics
- 16 Outfit
- 17 Hintergrund
- 18 Bildschnitt
- 19 Outdoor Shooting I
- 20 Kommunikation
- 21 Tag 4
- 22 Posing
- 23 Outdoor Shooting II
- 24 Tschüs, das wars!
Dankenswerterweise werden auch immer wieder verschiedene, wenn auch ausschließlich digitale Kamera-Modelle herangezogen. Joe McNally zum Beispiel klebt für mich etwas anstrengend sehr an seiner Nikon, da fehlt mir immer ein wenig der Blick über den Tellerrand, wenngleich die Fotografie selbst sich natürlich wenig unterscheidet.
Schön gezeigt wird, wie Aki das vermittelte Wissen in die Tat umsetzt. Warum sie welche Einstellungen, die gut dokumentiert werden, nimmt, wird immer wieder erklärt. Zwischendurch gibt es mal eine Bildkritik, einen Tipp oder kleine Exkurse. Dass bei der Bildentstehung das Vorgehen, das Patrick für sich selbst gewählt hat, gezeigt wird, wird deutlich, aber auch, dass dies ein, aber nicht der einzige Weg ist! Erstaunlich oder gerade nicht, ist, dass Akis Bildergebnisse durchaus etwas ludolpheskes haben.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Aki & Paddy oder Paddy & Aki den Fokus zwar fraglos auf das inszenierte Ablichten von Menschen richten, man aber etliche Erkenntnisse auch dabei einsetzen kann, um grundsätzlich in der Fotografie weiter zu kommen. Zu bekommen ist dieses „Einzelcoaching“ für 45,00 Euro (Frühbucher bis Ende Juli zahlen nur 39,00 Euro) in Shop von neunzehn72.de
Gewinne, Gewinne, Gewinne!
Wer das Tutorial unbedingt haben möchte, aber gerade kein Geld dafür über hat, weil die Katze ein Swarowski-Halsband brauchte oder die Goldkette auf der Regattabahn in Duisburg Wedau verloren gegangen ist oder man beim Kauf des großen Achtzylinders dem Händler glaubte, der Benzinpreis würde bald wieder sinken oder er/sie einfach ein Glückspilz und Sparfuchs in Personalunion ist, oder so …
Es besteht die Chance, einen von zwei Gutscheincodes hier abzuräumen. – Was gibt es zu tun? – Schreib mir einfach in die Kommentare, warum das Kaninchen ausgerechnet Deinen Namen unter Ausschluss des Rechtsweges aus dem verschwitzten Hut ziehen soll!
Die Verlosung ist beendet.
Sachen von Dauer
Es knarzt als sich das kleine Teufelchen auf seinem Ledersessel zurecht setzt. Auf meiner rechten Schulter hat er es sich samt seines englischen Möbels eingerichtet, zündet sich mit einem Streichholz eine filterlose Zigratte an und schnippt das kleine Hölzchen laut lachend auf die andere Schulter, wo sich das Engelchen eingerichtet hat und seine kleinen Zettelchen mit den Notizen für das Plädoyer der Vernunft sortiert.
Einige Meter weiter stehen sich entschlossen die Giganten auf dem Boden gegenüber. Ein überwiegend blaues Sparschwein trägt den vom Teufelchen handschrieben Zettel mit dem Namen einer Messsucherkamera keck zur Schau, etwas kleiner kommt ein sehr helles Schwein daher, das mutig erklärt, dass sich der „Dicke“ gerne mit Zetteln bekleben lassen kann solange es selbst nur Scheine zu Fressen bekäme.
Es sieht unversönlich, unvereinbar aus auf den ersten und vielleicht auch auf den zweiten Blick, wenn der erste denn nur ein flüchtiger Blick war. Zwei Sachen von Dauer stehen sich gegenüber oder verdreht nebeneinander. Es ist vereinbar, so die Vision. Mögen die Schweine fetter werden – die Messer sind gewetzt!