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Mamiya 645 Super – guter Einstieg ins Mittelformat

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Mein Einstieg ins Mittelformat war die Mamiya 645 Super nicht – über Holga und Kiev 88 kam ich schließlich zur preisgünstigten Japanerin und habe mich inzwischen nur zu gerne auf sie eingelassen, wenngleich ich gewiss zuschlagen würde, wenn ich einer Hasselblad in gewünschtem Zustand, zu gewünschten Preis bei uthopischen Lieferumfang ansichtig würde, aber bleiben wir zunächst einmal auf dem Teppich und halten fest, dass man mit der Mamiya 645 Super und auch mit der Pro recht günstig gute Werkzeuge bekommt.

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Ich habe für die Kamera inklusive Magazin, dem 2.8/80mm-Objektiv und beiden Suchern (Prisma mit Zeitautomatik sowie Lichtschacht) vor knapp zwei Jahren keine 400 Euro auf den Tisch gelegt. Das 3.5/150mm-Objektiv for Portraits schlug mit 199,00 Euro zu Buche, der Handgriff mit Motor WG 401 war für knapp einhundert Euro bei ebay zu finden, während ich dem Besitzer des von mir genutzten 2.8/45mm noch ein Angebot unterbreiten muss.

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In kleiner Bestückung mit Lichtschachtsucher und 80mm taugt die 645 beinahe zur Schnappschusskamera, wenngleich hier entweder Licht und Zeit geschätzt werden müssen oder man sich bemüht, einen Belichtungsmesser zu benutzen. Für „Street“ wäre sie aber völlig untauglich, wie man mir in einem Forum unlängst mitteilte, doch das nahm ich zwar schweigend, aber nicht zustimmend zur Kenntnis. Mit dem Prisma-Sucher ist die Handlichkeit schon etwas eingeschränkt, aber die Zeitautomatik ist sehr komfortabel – hier muss man eben abwägen. Bei Shootings empfand ich schließlich den Einsatz der Kurbel zum Filmtransport als etwas mühsam und lauerte lange in der Bucht bis ich einen Motor für unter einhundert Euro bekomme. Er funktioniert wunderbar, macht Fotos im Hochformat deutlich einfacher und knallt die 15 Aufnahmen auch blitzschnell durch, wenn man nicht aufpasst. Mit dem anschließenden jammernden Spulgeräusch des Motors kann man übrigens auch Models zum Kichern bringen. Geheimtipp. Ohne Garantie.

Two Cars by Stephan Spiegelberg (kagamiyama)) on 500px.com

Was behalten wir also über? – Erst einmal seien jene, die mehr technische Daten und Einzelheiten erwartet habe, verwiesen auf die Webseite von Mamiya Leaf, wo sich eine englischsprachige Anleitung zur Kamera als PDF findet. Für den Rest reicht prägnant ein Für und Wider:

Pro: Günstiger Preis, hohe Verbreitung, solide Verarbeitung, durchdachte Konstruktion, umfangreiches Zubehör erhältlich, mitunter ganz hervorragende Abbildungsqualität.

Contra: Mit 1/60 keine besonders schnelle Blitzsynchronzeit, dem Manko kann man aber durch den Kauf von Objektiven mit Zentralverschluss begegnen – dann ist 1/500 möglich.

6 Kommentare

  1. Hi
    ich beabsichtige mir evtl auch über die Mamiya 645 Super einen Einstieg in die analoge Mittelformatfotograrie zu verschaffen. Ich hätte sie gerne als Gadget im Studio bei Fashion oder Beauty Aufnahmen dabei. Mir wurde ein Paket inkl 80mm 2,8 angeboten für 300€ was laut Recherche wohl auch ganz fair ist. Nun aber lese ich bei dir, das die Blitzsync Zeit bei 1/60 mit dem Objektiv liegt? ist das nicht ein bissl zu lange mit dem Objektiv um wirklich damit Beauty aus der Hand zu fotografieren?

    Gruss Dennis

  2. Stephan Stephan

    Hallo Dennis! Es ist nicht sehr komfortabel mit den langen Verschlusszeiten, aber halten kann man die 1/60 durchaus, wenngleich ich manchmal auch vom Stativ geschossen habe. Wie ich aber schon schrieb: mit einem Zentralverschluss-Objektiv werden die möglichen Zeiten kürzer. Beste Grüße!

  3. Vielen Dank für diesen Artikel. Die Lust steigt immer weiter und ich bin mir sicher, dass es nicht mehr lange dauernd wird.

  4. […] Pocket Instamatic 60 point and shoot Minolta Pocket Weathermatic point and shoot, nur wasserdicht Mamiya 645 meine wichtigste Kamera über viele Jahre Minolta X-300 geerbt, Einstieg in KB Spiegelreflex […]

  5. Mathias Dietrich Mathias Dietrich

    Hallo zusammen!
    Wenn hier jemand so ein Wunderding (ist es wirklich) haben will, bei mir melden. Wegen einer Schultererkrankung kann ich die schwere Ausrüstung nicht mehr tragen und muss „abrüsten“.
    Es steht zum Verkauf:
    – 645 Pro TL mit Automatik-Prismensucher, Motorhandgriff, 15er-Magazin und Sekor 2,8/80
    – Sekor 2,8 / 55
    – Sekor 3,5 / 150
    – 2 x Telekonverter
    – Lichtschacht
    – Transportkurbel
    – 2. 15er-Magazin
    – el. Fernauslöser
    – etliche Filter für SW-Fotografie

    Preis? Ja, kosten soll das auch was. Müssen wir drüber reden.

  6. Hubert Hubert

    Die Serie Mamiya 645 (1000 S – Pro TL) ist unglaublich. Unglaublich. dass man selbst fuer ein beschraenktes Budget ein erstkalssiges Werkzeug bekommt, dass sich mit allem was auf dem Markt ist messen kann!! Selbst wenn man den Kostenfaktor nicht in die Rechnung mit einbezieht glaenzt das System mit unglaublich vielem Zubehoer (optisch und mechanisch) das man bei den meisten anderen Mitbewerbern vergeblich sucht.

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